PEp – ein dynamisches und ressourcenorientiertes Förderkonzept
Die Förderung nach dem PEp-Konzept stellt eine Entwicklungsbegleitung dar, die insbesondere Menschen mit kognitiven Entwicklungsbeeinträchtigungen eine möglichst breite Basis für effektives, lebenslanges Lernen ermöglicht. So können Ressourcen auf verschiedenen Persönlichkeitsebenen mobilisiert und eine aktive, integrative Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unterstützt werden.
Um den individuellen Förderbedürfnissen jedes einzelnen Menschen gerecht zu werden, ist Lernen auf unterschiedlichen und vielfältigen Wegen zentrales Element im PEp-Konzept.
Unsere pädagogische Sichtweise auf die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, auf unsere Arbeit und auf uns selbst stellt den Menschen mit seinen Fähig- und Möglichkeiten in den Mittelpunkt. Dabei stellen die stetige Suche nach und das Abwägen und Verändern von Vorgehensweisen, die die Weiterentwicklung individuell vorhandener Ressourcen möglichst effektiv unterstützen, zentrale Elemente der Förderarbeit dar. Die Erkenntnisse aus unterschiedlichen pädagogischen Methoden, Ansätzen, Denkweisen, sowie aus aktuellen Studien, Fachvorträgen, sich wandelnden Bedürfnissen von Eltern und Teilnehmenden finden ihren Einfluss in unserer täglichen Förderarbeit. Dabei geraten aktuelle Strukturen, Inhalte und Perspektiven immer wieder in Bewegung, so dass sich eine Entwicklungsbegleitung nach dem PEp-Konzept stets selbst in einem dynamischen Entwicklungsprozess befindet. Nur wenn wir selbst in Bewegung sind, unsere Perspektiven immer wieder öffnen und erweitern, behalten wir uns auch einen offenen Blick auf die Vielfalt der Möglichkeiten und auf die Wege, diese Möglichkeiten umzusetzen.
Eine solche pädagogische Sichtweise erhebt den Anspruch, weder sich selbst zu begrenzen, noch den Menschen mit Behinderung, den sie begleitet. Menschenzentriertes, handlungsorientiertes und ganzheitliches Arbeiten im Rahmen einer insgesamt hochstrukturierten und zielorientierten pädagogischen Vorgehensweise wird möglich. Erst wenn sich Methoden und Materialen als logisch und strukturiert erweisen, aber auch variabel, flexibel und individuell angewendet werden, sind sie am effektivsten in Bezug auf den Lernzuwachs.
Kontinuität, Konsequenz, Strukturiertheit und Geduld sind Kernelemente unserer Arbeitseinstellung.
Das Kind, der/die Jugendliche, der/die Erwachsene soll sagen können:
„Ich fühle mich wohl“.
Dazu ist die Lernatmosphäre gekennzeichnet durch Wertschätzung, Respekt und Zugehörigkeit.
„Ich kenne mich aus & traue mir Dinge zu“.
Hierbei zeichnen sich Struktur und Inhalt der Förderstunden durch Regeln, Rituale, wiederkehrende Abläufe, durch bewältigbare Aufgaben und Herausforderungen, sowie durch Raum & Zeit für Selbstwirksamkeitserlebnisse aus.
„Ich kann an der Gesellschaft teilhaben“.
Dazu gehört unter anderem einerseits das aktive Einbringen der eigenen Fertigkeiten, aber andererseits auch die Bereitschaft zu kooperieren und externen Auf- bzw. Anforderungen nachzukommen.
„Ich fühle mich sicher“.
Hierbei ist gerade in sozialen Zusammenhängen eine klare, eindeutige Rückmeldung der Pädagoginnen vonnöten, sowie die Stimmigkeit von Mimik, Gestik und Stimme, sowie Authentizität und allgemein verlässliche Reaktionen.
Der Mensch ist der Akteur seiner Entwicklung.
Er ist ein aktives und selbstbestimmtes Individuum. Das bedeutet, dass wir Pädagoginnen stets unsere Angebote und Entwicklungsreize nach dem aktuellen Bedürfnisstand der Teilnehmenden ausrichten. Unser Gegenüber interpretiert und bewertet seine Umwelt, um zielgerichtet agieren und reagieren zu können. Pädagogisch arbeiten heißt für uns daher, in einem engen Dialog mit den Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen zu stehen, möglichst frühzeitig Signale aufzufangen und im pädagogischen Angebot gezielt aufzubereiten.
Entwicklung braucht Zeit und Raum.
Niemand kann Entwicklung vorhersagen. Diesen Anspruch zu erheben, würde bedeuten, Entwicklung lediglich auf äußere, messbare und steuerbare Einflüsse zurückzuführen. Gleichzeitig sprächen wir unserem Gegenüber seine Rolle als aktives Subjekt ab.
Sicher ist jedoch, dass jeder Mensch seine individuelle Zeit braucht und einen jeweils einzigartigen Weg beschreitet. Jene Schritte gilt es behutsam zu begleiten und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Dieses Konzept bedingt, dass die Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen über einen längeren Zeitraum (mehrere Jahre, mindestens jedoch über den Zeitraum von einem Jahr) begleitet werden. Ein weiterer Grund für die grundlegend langfristig angelegte entwicklungspädagogische Arbeit ist, dass gerade Übergänge zwischen Entwicklungsaufgaben (z.B. Übergänge in Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule oder Berufseintritt) und kritische Lebensereignisse besondere Herausforderungen darstellen, die durch unser Förder- und Beratungsangebot konstant unterstützt werden können. Übergeordnet steht das Ziel einer integrierten und selbstbestimmten Lebensbewältigung.
Die Eltern sind und bleiben die kompetentesten Fachleute für ihr Kind.
Die entwicklungspädagogische Förderung nach dem PEp-Konzept stellt ihrer Art nach eine Begleitung der Teilnehmenden, aber auch der Eltern/Betreuenden dar. Entwicklungsfortschritte sind nicht oder nicht in geeignetem Maße ohne den liebevollen und kompetenten Einsatz der Eltern möglich. Innerhalb unseres Förderkonzepts ist die aktive Mitarbeit der Eltern von großer Bedeutung. Sie entscheiden, was gut für ihr Kind und für sie selbst ist.
Wir unterstützen die Eltern in ihrer Rolle durch themenspezifische Elternabende, durch die sie ihre Kenntnisse über die Entwicklung ihrer Kinder, über Wege und Möglichkeiten, diese gezielt zu unterstützen und über die Integration unserer Angebote im häuslichen Umfeld erweitern können. Weiterhin bieten wir Eltern Unterstützung durch Gespräche, Beratungen und konkrete Hilfestellungen.
Die Schaffung größtmöglicher Transparenz des pädagogischen Tuns ist aus unserer Sicht dabei von zentraler Bedeutung.
Eltern müssen wissen, was wir tun und warum wir es tun. Daher beschreibt, erläutert die Pädagogin ihr Verhalten und Handeln immer wieder. Sie schafft Bezüge und bindet das jetzige Tun in langfristige Sinnzusammenhänge ein. Dabei zeigt sie Wege und Möglichkeiten, klärt auf und begründet Notwendigkeiten. Die Zusammenarbeit mit den Eltern soll ermutigen und fordern, sowie Räume zum Probieren und Hinterfragen schaffen.
So können die wöchentlich stattfindenden Fördereinheiten als Entwicklungsanreiz dienen, die von den Eltern mit dem entsprechenden Wissen im Alltag aufgegriffen und in die Lebenswirklichkeit des Kindes, des/der Jugendlichen integriert werden.
Ich- und Sozialkompetenz werden von uns als untrennbare Einheit betrachtet.
Daher arbeiten wir mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wenn möglich in Kleingruppen. Eine Einzelförderung kann im individuellen Fall angebracht sein, bleibt aber die Ausnahme und ist in der Regel mit dem Ziel der Eingliederung des Kindes. des/derJugendlichen, des/der Erwachsenen in eine entwicklungspädagogische Kleingruppe verbunden.
Sind Sie neugierig geworden?
Wir würden uns freuen, Sie kennenzulernen.
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